Waidbase vereint alles, was moderne Jäger zur Wildbretverwaltung brauchen – digital, sicher und alltagstauglich.
Die Idee zu Waidbase entstand aus einer ganz alltäglichen Situation. Immer wieder wurde ich von Freunden oder Familienmitgliedern gefragt, ob ich noch ein Stück Reh hätte oder ob vielleicht noch etwas Gans in meiner Tiefkühltruhe liegt. Doch jedes Mal musste ich antworten: „Muss ich noch nachsehen.“ Eine klare Antwort konnte ich nie geben, denn ein wirkliches System gab es nicht.
Ich habe die Stücke zwar mit einem Filzschreiber beschriftet, aber eine Übersicht, eine Liste oder ein durchdachtes Ordnungssystem fehlten völlig. Wenn ich etwas aus der Truhe nahm, wurde nichts aktualisiert. So vergaß ich oft, was überhaupt noch da war. Und irgendwann blieb es dann auch einfach liegen – ein Gedanke, eine offene Frage, die sich im Alltag schnell verlor.
Mit der Zeit hat mich dies immer mehr gestört. Ich wollte nicht nur wissen, was ich noch in meiner Truhe habe, sondern auch von überall darauf zugreifen können. Gleichzeitig war mir wichtig, gezielt auswählen zu können, welche Stücke ich Freunden oder der Familie zur Verfügung stellen möchte, ohne gleich den gesamten Bestand freizugeben. Schließlich ist nicht jedes Stück für andere gedacht.
Hinzu kam noch etwas anderes: Aus Respekt vor dem Wildbret wollte ich nicht leichtfertig etwas entnehmen. Oft dachte ich, ich müsse besser haushalten, weil ich nicht genau wusste, wie viel noch vorhanden war. Aus diesem Gefühl heraus habe ich manchmal gezögert, Wildbret zu verwenden, nur um später ein eingeschweißtes Paket zu finden, das schon anderthalb Jahre alt war. Das hat sich falsch angefühlt.
Denn in der Jagd geht es nicht nur um das Erlegen eines Stücks, sondern auch darum, die Verantwortung bis zum Ende zu tragen. Abschüsse werden nicht immer aus dem Bedarf am Wildbret gemacht, sondern aus Hegegründen oder um Wildschäden zu verhindern. Umso wichtiger ist es, jedes Stück, das zur Strecke kommt, wertzuschätzen. Wegwerfen war für mich nie eine Option.
So reifte der Gedanke weiter: Warum nicht zusätzlich eine Möglichkeit schaffen, sich mit befreundeten Jägern zu vernetzen? Wenn man selbst keinen Platz mehr hat oder ein Stück nicht verwerten kann, sollte es schnell und einfach möglich sein, es freizugeben. Freunde könnten dann sofort sehen, was verfügbar ist, und das Wildbret übernehmen. Ohne großen Aufwand, ohne lange Absprachen – einfach, schnell und mit dem guten Gefühl, dass nichts verloren geht.
Waidbase ist genau aus diesem Wunsch heraus entstanden: den Überblick über den eigenen Bestand zu behalten, Wildbret sinnvoll zu nutzen und respektvoll weiterzugeben. Es ist nicht aus einem Plan am Schreibtisch entstanden, sondern aus einem echten Bedürfnis – mitten aus dem gelebten Alltag eines Jägers.
Ich hoffe, dass Waidbase auch anderen Jägern dabei hilft, ihr Wildbret mit mehr Überblick und Wertschätzung zu verwalten – und dass die vielen kleinen Funktionen am Ende genau den Unterschied machen, der aus einer Herausforderung einen echten Mehrwert entstehen lässt.
Waidmannsheil, Carsten Hinrichs